Übergabe der Wärmebildkamera und des Mehrgasmessgerätes

Mit Wittenborns Wehrführer Gero Müller freuten sich Amtswehrführer Torsten Wulf, die Stellvertretende Amtsvorsteherin Sabine Maier und der Stellvertretende Amtswehrführer Jens Finnern (von r.).  © Petra Dreu/LN

Mit Wittenborns Wehrführer Gero Müller freuten sich Amtswehrführer Torsten Wulf, die Stellvertretende Amtsvorsteherin Sabine Maier und der Stellvertretende Amtswehrführer Jens Finnern (von r.). © Petra Dreu/LN

Endlich war es soweit. Am 29. August konnte die neu beschaffte Wärmebildkamera und das Mehrgasmessgerät übergeben werden.

Wie kam es zur der Anschaffung?
Ende letzten Jahres haben wir damit begonnen eine Bedarfsplanung aufzustellen. Mit dem Wissen, das es im gesamten Amt Leezen bisher nur eine Wärmebildkamera gab, haben wir beschlossen diese, sowie ein Mehrgasmessgerät in den Bedarfsplan mit aufzunehmen.

Den ersten Schritt für die Beschaffung erledigten wir beim Neujahrsempfang des Amtswehrführers im Januar diesen Jahres. Dort haben wir den Bedarfsplan dann einmal vorgestellt. Die Amtswehrführung, sowie alle anwesenden Wehrführer des Amtes, haben dem sofort zugestimmt. Die jedoch zunächst veranschlagten, hohen Kosten, führten dazu, dass die Beschaffung eher mittelfristig geplant wurde. Wie der Zufall es dann manchmal so will, bei einem Feuer am 09.03. in Högersdorf, kam es, nachdem das eigentliche Feuer gelöscht war, zu einem Brand in der Zwischendecke des Gebäudes. Nur durch die nachträglich Alarmierte Wärmebildkamera der FF Leezen konnte das Feuer gezielt bekämpft und gelöscht werden.

Zufällig sprach mich der Kamerad Kühl nach dem Einsatz an, dass es von einer Firma ein finanziell sehr interessantes Angebot, einer Wärmebildkamera in Kombination mit einem Mehrgasmessgerät, geben würde. Somit war dann also der 2te Schritt gemacht.

Am 09.05. kam es dann zu einem weiteren Einsatz, der uns die dringende Notwendigkeit für die Beschaffung dieser beiden Geräte klar machte. Auf dem Rastplatz Bockhorn trat aus einem Tanklastzug, der mit 40 Tonnen Propan/Butan Gemisch geladen war, Gas aus. Ursache war ein defektes Ventil. Der ABC Zug war zu diesem Zeitpunkt jedoch außerhalb beschäftigt und konnte nicht sofort eingreifen.

Der Einsatz eines Mehrgasmessgerätes sowie einer Wärmebildkamera wären gerade hier, in der ersten Einsatzphase, extrem wichtig gewesen. In der Zwischenzeit wurden weitere Gespräche geführt, Angebote eingeholt und uns verschiedene Geräte vorgeführt. In der Sitzung des Amtsausschusses am 19.06. wurde dann dem von uns vorgeschlagenem Angebot zugestimmt.

Warum eine Wärmebildkamera und ein Mehrgasmessgerät?
In den letzten Jahren hat sich der einsatztaktische Nutzen einer Wärmebildkamera ständig weiterentwickelt.
Zum einen natürlich bei der Brandbekämpfung und dem aufspüren vermisster Personen in einem verrauchten Gebäude. Untersuchungen ergaben hier eine Zeitersparnis von bis zu 75% für das Auffinden von Personen.
Außerdem lassen sich natürlich verborgenden Glutnester und Brände in der Zwischendecke durch den Einsatz einer Wärmebildkamera gezielt bekämpfen.
Selbst bei Flächen, Moor und Heidebränden kommen immer mehr Wärmebildkameras zum Einsatz.
Aber auch im Bereich der technischen Hilfeleistung kann die Kamera eingesetzt werden. So zum Beispiel beim Aufspüren von Leckagen oder zum Kontrollieren von Füllständen.
Rechtzeitig an der Einsatzstelle, könnte man mit einer Wärmebildkamera sogar feststellen, wie viele Personen sich in einem verunfallten Fahrzeug befunden haben.
Und letztendlich ist die Wärmebildkamera heute auch ein unverzichtbares Mittel bei der Personensuche. Nicht nur an Land, sondern auch bei der Suche nach Personen im Wasser und insbesondere bei Dunkelheit.

Das neu beschaffte Mehrgasmessgerät, X-am 2500, verfügt über drei Messköpfe. Einem Ex Messkopf, einem CO Messkopf und einem O2 Messkopf.
Fast schon täglich hören wir mittlerweile in den Medien von Einsätzen der Feuerwehr, bei denen es zur Beschädigung einer Gasleitung bei Baggerarbeiten oder zum Gasaustritt in einem Wohnhaus kommt. Oder aber auch zum Gasaustritt aus einem Gefahrgut LKW, hervorgerufen durch ein defektes Ventil, wie beim Einsatz in Bockhorn am 09.05.2014.
Wir lesen in der Presse von tödlichen Unfällen durch CO Vergiftungen in Gebäuden. Hervorgerufen beispielsweise durch eine defekte Heiztherme.
Oder aber auch von sogenannten Schacht- und Silounfällen, bei denen Personen in einem Bereich verunfallen, in dem eine Sauerstoffunterkonzentration herrscht.
Bei all diesen Einsätzen wird uns das Mehrgasmessgerät zukünftig unterstützen und uns rechtzeitig vor den jeweiligen Gefahren warnen.

Diese beiden Geräte sind somit ein erheblicher Beitrag für die Sicherheit und den Schutz der Einsatzkräfte. Und somit insbesondere auch für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinden.

Wir bedanken uns beim Amt Leezen für die Beschaffung und bei der Amtswehrführung sowie bei unserem Bürgermeister für die Unterstützung.

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